TECTON Spezialbau |
In der Schweiz fallen alleine in der Bauwirtschaft jährlich 74 Millionen Tonnen Abfall an. Davon sind rund 17 Millionen Tonnen Rückbaumaterial, während sich der Rest aus Aushubmaterial zusammensetzt. Offiziell werden 75% dieser Bauabfälle heutzutage wiederverwertet. Zwar gehen die geleisteten Anstrengungen diesbezüglich in die richtige Richtung, jedoch ist eine Wiederverwertung des Abfalls nicht zu verwechseln mit einer Aufhebung des eigentlichen Problems. Der Abfall in seiner ganzen Fülle ist immer noch vorhanden, wenn auch in einer anderen Form. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass durch Wiederverwertungsprozesse hergestellte Sekundärrohstoffe nicht zwangsläufig attraktiver sein müssen als Primärrohstoffe. So ist deren Aufbereitung eher kostspielig, weshalb der erhoffte Preisvorteil gegenüber Primärrohstoffen meist marginal ausfällt. Zudem können sich neue Problemstellungen bemerkbar machen, auf die wir aktuell noch keine passende Antwort haben. Als Beispiel hierzu soll der Recycling-Beton dienen. Wird bei dessen Herstellung Altbeton mit einem hohen Karbonatisierungsgrad verwendet, kann der durchschnittliche pH-Wert tiefer ausfallen als bei einem Beton mit Primärrohstoffen. Dort liegt dieser bei ca. 12 bis 13. Wird der Wert unterschritten, erhöht sich aufgrund chemischer Prozesse die Korrosionsgefahr der darin enthaltenen Bewehrung.
Vor dem Hintergrund der politisch und gesellschaftlich angestrebten ökologischen Nachhaltigkeit ist deshalb der Fokus auf die Sanierung von Bauteilen und Bauwerken zu legen; „Substanzerhalt“ ist das Wort der Stunde. Je länger der Lebenszyklus eines Bauteils dauert, umso weniger Abfall wird dieses in Zukunft produzieren. Werden die vorbeugenden Instandsetzungsarbeiten zudem noch rechtzeitig angegangen, lassen sich bei einem Bauteil sogar mehrere Lebenszyklen realisieren. Auch wenn der Gedanke der Nachhaltigkeit mittlerweile im Vordergrund steht, soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass diese Vorgehensweise des konsequenten Substanzerhalts über die Gesamtlebensdauer eines Bauwerks für die Eigentümerschaft durchaus finanzielle Vorteile mit sich bringt, da ein Neubau fast immer teurer zu stehen kommt; ein Faktor, welchen es besonders bei Renditeobjekten zu berücksichtigen gilt. Erleichtert wird dies durch eine grosse Palette an Bauprodukten und Verfahren, wodurch für eine Vielzahl von Problemen in den allermeisten Fällen eine passende Lösung gefunden werden kann.
Trotz dieser zahlreichen Möglichkeiten darf nicht vergessen werden, dass es im Instandsetzungsbereich nur selten ein Standardproblem und eine dazugehörige Universallösung gibt. Jedes Bauteil ist in gewisser Weise ein Unikat und muss individuell analysiert werden. Wie auch beim menschlichen Körper empfiehlt es sich bei Bauwerken mit der Intervention nicht bis zuletzt zu warten, da sich mit fortgeschrittener Schädigung der Bausubstanz die Anzahl der Freiheitsgrade von Sanierungsmöglichkeiten reduziert und in den meisten Fällen auch mit höheren Instandsetzungskosten zu rechnen ist. Ebenso sollten Eigentümer und Eigentümerinnen beachten, dass Versicherungen damit begonnen haben Leistungen im Schadensfall zu kürzen, wenn diese durch einen zumutbaren Unterhalt hätten vermieden werden können. Dieser Sachverhalt hat dazu geführt, dass Bauunternehmen – wie z.B. die TECTON-Gruppe – damit begonnen haben sogenannte Service- und Inspektionsverträge anzubieten. Dabei werden in einem festgelegten Turnus bestimmte Bauteile auf Ihre Unversehrtheit überprüft und die Analysen dokumentiert. Der Kunde erhält nach Abschluss der Untersuchung einen detaillierten Bericht und kann – bei Bedarf – anhand der darin enthaltenen Informationen kontinuierlich wert- und substanzerhaltende Massnahmen einleiten und somit die Gesamtlebensdauer eines Objekts bedeutsam verlängern.
Selbst bei Vorhandensein grösserer Schadstellen muss dies nicht zwangsläufig das Ende eines Bauwerks bedeuten. Als Beispiel sei hier der Fall einer Tiefgarage im Kanton Obwalden erwähnt. Die ganze Liegenschaft wurde in relativ steilem Terrain erstellt, wobei es nachträglich zu Erdbewegungen kam, welche dazu führten, dass der ganze Boden der Tiefgarage mit Rissen überzogen war. Abgesehen von der unvorteilhaften Optik, war es im Interesse der Eigentümerschaft diesen Mangel beheben zu lassen, da ein Eintrag von Wasser und Streusalz über längere Zeit irreparable Folgeschäden mit sich gebracht hätte. Als Alternative zum Teilabbruch mit anschliessendem Neubau hat man sich in diesem Falle für die Applikation eines Oberflächenschutzsystems gemäss SN EN 1504-2 entschieden, wobei zur Verhinderung weiterer Rissbildung ein Glasgittergewebe in die Epoxidharzschicht eingelegt wurde. Einzelne unsichere Stellen wurden vorgängig mittels Injektionen abgedichtet. Die fertige Oberflächenschutzschicht dient zugleich als Nutzschicht, welche infolge Abrasion durch entsprechend langjährige Einwirkung am Ende ihrer Nutzungsdauer abgeschliffen und nochmals erneuert werden kann. Der Nachhaltigkeit im Sinne der Abfallvermeidung ist somit Rechnung getragen, indem das Abfallvolumen über den Gesamtlebenszyklus des Gebäudes tief gehalten wird. Und das Portemonnaie freut es ebenfalls!
Dieser Artikel ist ebenfalls zu finden unter realestatemove.ch
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