Interview und Baustellenbesuch |
Interview mit Daniel Fässler, CEO ZIMA Projektentwicklung AG St. Gallen
Was macht der CEO von der ZIMA Projektentwicklung AG?
Gemeinsam mit seinem Team ist Daniel Fässler für den Schweizer Standort der ZIMA Gruppe verantwortlich. ZIMA ist in allen deutschsprachigen Alpenländern vertreten und deckt aus St. Gallen den helvetischen Markt ab. In der gesamten Deutschschweiz werden Bauprojekte entwickelt und realisiert. In ihrem Markt sind es vermehrt Wohnobjekte (Eigentum und Miete), der Anteil an Gewerbe- und Retail ist eher rückläufig. Auf der anderen Seite steigen die Mandate als Bauherrenbegleitung.
Welches Geschäftsmodell betreibt die ZIMA?
Als ganzheitlicher Immobilienentwickler ist ZIMA Ansprechpartner ab Beginn der Investition bis zum Betrieb. Sie investiert, entwickelt, baut und vermarktet Immobilien zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen, immer mit der Überzeugung für ihre Kunden etwas Besonderes zu gestalten. Dies im Sinn einer ganzheitlichen Entwicklung im Einklang mit städteplanerischen Anforderungen, den Bedürfnissen der Menschen sowie im nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Diese Arbeitsweise machte sie über die Jahre hinweg zum führenden privaten Anbieter im Alpenraum.
Welches sind die grossen Herausforderungen der ZIMA?
Die grösste Herausforderung bei individuellen Bauvorhaben sind die unzähligen Forderungen, Anpassungen und Eigeninteressen von Behörden und Nachbarn. Es gibt immer noch eine Vorschrift mehr, die das Bauen komplizierter, teurer, zeitintensiver und leider häufig auch architektonisch langweiliger macht. Es muss stets im ganzen Prozess erreicht werden, dass ein Objekt durch partikulare Einwände nicht zur Unkenntlichkeit verunstaltet wird – und auch ökonomisch und ökologisch nachhaltig bleibt.
Eine weitere Herausforderung ist der Blick in die Zukunft – also heute einzuschätzen, wie die Nachfrage und das Angebot in einer Region in drei bis sieben Jahren sein könnte. Wohneigentum ist auf dem Markt nicht nur knapp, sondern auch teuer – und die Entwicklungszeit von der Projektidee bis Fertigstellung langatmig, auch verursacht durch die oben genannte Herausforderung. Eines ist aber immer gegeben – Angebot und Nachfrage werden nie im Einklang sein.
Was macht Ihnen am meisten Spass an Ihrer Arbeit?
Auf dem Bau haben wir eine grossartige, einmalige Aufgabe – wir bauen gemeinsam für unsere Kunden ein neues Zuhause. Eine Oase in turbulenten Zeiten und eine Schatztruhe, in welcher Erlebnisse und Erinnerungen bewahrt werden. Nach wie vor etwas vom Schönsten ist der Käuferschaft bei der Übergabe einen oftmals langersehnten Wunsch zu erfüllen. Im Berufsalltag macht vor allem die Abwechslung und die Teamarbeit Spass und gute Laune. Gemeinsam mit unterschiedlichsten Partnern jeden Tag im Dialog zu sein und zusammen Neues zu erschaffen – dies bereitet Freude.
Was meinen Sie mit Ihrer Mission «Happy Projects»?
Bauvorhaben sind erst dann gelungen, wenn sich ausnahmslos alle Projektbeteiligten nach Abschluss der Arbeiten über das respektvolle Verhalten, die gute Zusammenarbeit, den erarbeiteten Ertrag und gleichermassen an der abgelieferten Qualität erfreuen. Bei «Happy Projects» gibt es bei Projektabschluss keinen Auftraggeber oder Auftragnehmer mehr, sondern zufriedene Projektbeteiligte. Ein «Happy Project» der ZIMA Projektentwicklung AG und der TECTON AG St. Gallen ist der Neubau Martinsbrugg der REGLOPLAS AG. Die TECTON AG St. Gallen führt sämtliche Dachabdichtungsarbeiten aus.

Baustellenbesuch mit dem Gesamtprojektleiter Christian Hoffmann
REGLOPLAS ist ein führender Hersteller von Temperiergeräten für die verarbeitende Industrie. Die Geräte werden vor allem in der Lebensmittel-, Auto- und Spielwarenindustrie eingesetzt. Damit die stetig wachsende Nachfrage gedeckt und um auch zukünftig am Weltmarkt mithalten zu können, wird der Firmensitz mit dem Neubau Martinsbrugg in St. Gallen vergrössert. Dieser besticht mit einer Fläche von 15’000 m2 verteilt auf sechs Stockwerken. Das Gebäude überzeugt durch eine moderne und offen gestaltete Arbeitsumgebung. Für alle Mitarbeitenden stehen ein Fitnessraum, mehrere Kaffeeküchen sowie eine Cafeteria zur Verfügung.
Welche Rolle spielte die Nachhaltigkeit bei der Planung und Umsetzung?
Ein nachhaltiges Planungskonzept und eine umweltfreundliche Gestaltung der Prozesse standen im Vordergrund. Die gesamte Dachfläche wird mit einer Fotovoltaik ausgestattet um so einen möglichst hohen Anteil des Verbrauchs an Prozessenergie aus der Eigenproduktion decken zu können. Das Ziel von REGLOPLAS, den Neubau als Smart-Factory zu etablieren, wird durch digitalisierte Prozesse mit effizienten Abläufen unterstützt.
Inwiefern beeinflussten die spezifischen Nutzungsbedürfnisse der REGLOPLAS die Planung dieses Projekts?
Damit der Energiebedarf des Gebäudes gedeckt werden kann, wurden 25 Erdsonden sowie eine eigene Wasseraufbereitungsanlage eingebaut. Die kontrollierbare Lüftungsanlage sorgt im Winter sowie im Sommer für ein angenehmes Raumklima.
Für den Beitrag

Quelle: tectonews 2022/06