Interview |

Die Berufsmeisterschaft fand dieses Jahr das erste Mal in Bern statt und war ein Riesen-Event mit rund 155’000 Besuchern.
Wir sind stolz, dass wir mit Drin Sadriu auch einen jungen Berufsmann an diesem Wettkampf hatten, welcher unsere Fima gebührend vertreten hat und sich nun Schweizer Meister nennen darf.
Als Lehrbetrieb ist es eine Riesenbefriedigung, dass unser ehemaliger Lehrling sich so entwickelt, dies sollte auch für künftige Lehrlinge ein Ansporn sein.
Wir gratulieren Drin Sadriu zu seiner grossartigen Leistung und wünschen ihm in seinem Beruf viel Befriedigung sowie Glück und Erfolg.
Zur Person
Drin Sadriu (Jahrgang 1990) kam als Vierzehnjähriger zusammen mit seiner Familie aus dem Kosovo in die Schweiz. Nach einem einjährigen Deutschkurs absolvierte er das 9. Schuljahr. Anschliessend machte er ein berufsvorbereitendes Schuljahr, ein einjähriges Praktikum und dann die dreijährige berufliche Grundausbildung als Polybauer mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Da er inzwischen auch den Schweizer Pass hat, absolvierte er im 2013 die Rekrutenschule. Mittlerweile arbeitet er auch schon mit einer eigenen Gruppe auf den Dächern von Bern.
Er ist verheiratet und wurde im April Vater vom kleinen Diar, welcher ihm und seiner Frau Fitore viel Freude bereitet. Wer weiss, vielleicht ist es ja schon der nächste Tectonianer, welcher in seine Fussstapfen tritt, da auch Muhamed, Vater von Drin, in unserem Betrieb arbeitet.
Drin Sadriu ist auch sportlich aktiv und hat sich schon viermal den Schweizermeistertitel als Boxer erkämpft (2004/2005 als Junior, 2011/2012 als Aktiver im Federgewicht bis 57 kg).
Interview
Sie haben an den SwissSkills Bern 2014, der ersten gemeinsamen Berufsmeisterschaft der Schweiz, die Goldmedaille gewonnen. Wie fühlen Sie sich? Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, Schweizer Meister im Abdichten zu sein Auch die Siegerehrung in der PostFinance Arena war ein tolles Erlebnis.
Worin besteht die Tätigkeit eines Polybauers Fachrichtung Abdichten? Polybauer sind Fachleute für die Gebäudehülle. In der Fachrichtung Abdichten geht es darum, die Bauten dicht zu machen.
Was motiviert einen jungen Berufsmann an der Berufsmeisterschaft teilzunehmen? Sich in eınem Wettkampf mit den Besten zu messen, ermöglicht einem, sein Können zu beweisen.
Wie war der Wettkampf strukturiert und welche Aufgaben mussten Sie lösen?
Der Wettkampf dauerte vier Tage. Die ersten drei Tage erstellten wir in Teamarbeit eine komplette Gebäudehülle für ein Haus. Am vierten Tag stand der Einzelwettkampf an. Ich musste vormittags ein Modell mit Folie und nachmittags mit Bitumen erstellen.
Wie haben Sie sich auf die SwissSkills Bern 2014 vorbereitet und wer hat Sie unter- stützt? Meine Vorbereitung war die tägliche Arbeit auf dem Bau. Zusätzlich hat der Berufsverband ein Training in St. Gallen organisiert. Meinen Erfolg verdanke ich meinem Lehrbetrieb und meinem Vater, der seit vielen Jahren auf diesem Gebiet arbeitet. Von ihm habe ich sehr viel gelernt.
Die SwissSkills Bern 2014 wurden von 155’000 Zuschauerinnen und Zuschauern be- sucht. Darunter waren auch viele Jugendliche. Ist ein solcher Anlass geeignet, junge Menschen für die Berufslehre zu begeistern? Ja, auf jeden Fall. Es war faszinierend, so viele junge Berufsleute in so vielen Berufen arbeiten zu sehen.
Im Wettkampf zählt neben der fachlichen Kompetenz auch die mentale Stärke. Konnten Sie von Ihren Erfahrungen als Boxer profitieren? Durch meine Erfahrung im Boxen kann ich auch mit Publikum konzentriert und fokussiert arbeiten.
Welche beruflichen Pläne haben Sie? An Weiterbildungen bin ich sicherlich interessiert, ich habe mich aber noch nicht festgelegt.
Wann ist Ihr nächster Wettkampf? Am 11. bis 16. August 2015 an den WorldSkills in Sao Paulo, Brasilien. Hier werde ich alles versuchen, um einen weiteren Titel zu gewinnen.
Für den Beitrag

Quelle: tectonews 2014/12
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