TECTON-Spezialbau |

Direkt beim Bahnhof Bern entsteht der PostParc. Das ehrgeizige Bauprojekt ersetzt die Gebäude der alten Schanzenpost und umfasst auch einen über 100 Meter langen Reiterbau. Als Brückenkonstruktion überspannt dieser die Gleisanlagen des zweitgrössten Schweizer Bahnhofs.
Zwischen zwei Brückenköpfen in Massivbau überspannen die Stahlträger des langgezogenen Reiterbaus die mehr als hundert Meter zwischen Bogenschützenstrasse und Grosser Schanze. Im Grunde genommen wird hier kein Gebäude, sondern eine veritable Brücke gebaut. Die Hauptlast des neuen Gebäudes wird über lediglich sechs massive Betonstützen abgetragen. Sie entstanden aus den Aufzugsschächten der früheren Perronlifte. Diese verbanden früher die Geleise mit den Geschossen der Brief- und Paketpost. Die sechs Liftschächte wurden als Schalung für ebenso viele massive Betonstützen genutzt, welche die Lasten der bestehenden Perrondecke und des neuen Reiterbaus in den Boden ableiten.
Bauarbeiten unter strengen Auflagen
Die Kontrollen auf dem weitläufigen Areal sind scharf. Ein Zutrittskontrollsystem mit Badge, regelmässige Patrouillen der Sicherheitsmitarbeiter sowie häufige Inspektionen der SUVA, der Beratungsstelle für Unfallverhütung und der Gewerkschaften stellen sicher, dass alle Vorschriften eingehalten werden. Eine wichtige Rolle spielt das Sicherheitsdispositiv. Kein einfaches Unterfangen, wenn man bedenkt, dass aktuell gegen 600 Personen, von bis zu 100 verschiedenen Unternehmen, Zutritt zur Baustelle haben. Die Registrierung der zahlreichen Handwerker bietet den Vorteil, dass bei Notfällen die Verantwortlichen wissen, wer sich auf der Baustelle befindet. Ausserdem lässt sich mit der Registrationspflicht besser kontrollieren, ob alle Subunternehmer die sozialen Vorgaben einhalten und keine Personen ohne Arbeitserlaubnis beschäftigen.
Instandsetzung der sechzigjährigen Baukörper
Das Projekt PostParc ist in mehrere Teilprojekte aufgeteilt. Die meisten Teilprojekte schliessen direkt an die Bahnanlagen des Bahnhofs Bern an. Die Perron Decke liegt direkt über den Gleisanlagen und Fahrleitungen des Bahnhofs Bern. Das Bauvorhaben ist eine Zentrumsüberbauung in der Innenstadt Bern.
Der genaue lnstandsetzungsgrad und die daraus folgende wirtschaftlichste Sanierungsmethode werden etappenweise pro Teilprojekt jeweils vor der Ausführung gemeinsam mit der Bauherrenvertretung und der Bauleitung festgelegt Die Hauptaufgaben der TECTON Spezialbau AG bilden folgende in sich geschlossene Bereiche:
Rampe Bogenschützenstrasse
- Parkdeck; neue Brüstung und neuer Flüssigkunststoff- Fahrbahnbelag
- Aufbringen einer Karbonatisierungsbremse an der Untersicht von Teilen der Decken im Teilbereich 1-4
- Schliessen von Deckenaussparungen in den Decken des Teilbereichs 3
- Anpassungen an der Postbrücke zwecks Erdbebensicherung bestehend aus dem Kuppeln der zwei Brückenhälften mittels Klebeanker und das Erstellen
von zwei Betonwiderlagern Nachbearbeitung von Abbruch-Kanten in den Teilbereichen 2 und 3 - Ästhetische Instandsetzung in den Treppenhäusern Nord, Süd und Ebene 00-10




Fakten zum PostParc
Die Schweizerische Post baut ein modernes städtisches Dienstleistungszentrum nach den Plänen des Berner Architekten Andrea Roost. 30’000 m2 Bürofläche, 10’000 m2 Läden und Restaurants, eine Poststelle und eine Filiale der PostFinance wird der PostParc bei der Eröffnung im Jahr 2015 umfassen. Die Schanzenpost bestand aus dem Betriebsgebäude, dem Postbahnhof und dem Posthochhaus.
Auch der PostParc wird aus drei Teilen bestehen, jedoch mit etwas anderen Dimensionen: die geplanten Gebäude sind höher und länger, dafür schmaler und mit transparenten Fassaden versehen. Das schafft sowohl physisch als auch optisch mehr Platz. 200 bis 300 Millionen Franken investiert die Post in die Gebäude, die je nach Mieterausbau Raum für 1’000 bis 2’000 Arbeitsplätze bieten werden. Auch die Stadt Bern ist am Projekt beteiligt. Sie wird die geplante Velostation unter der Schanzenstrasse sowie eine öffentliche WC-Anlage beim Südeingang der Welle betreiben.






Objektdaten
Objekt PostParc Bern, Betoninstandsetzung und Abdichtungsarbeiten
Bauherrschaft PostFinance AG (vertreten durch Post Immobilien Management + Services AG)
Architektur Andrea Roost, dipl. Arch. BSA/SIA / SWB
Generaluntnehmung / Bauleitung Karl Steiner AG, Region Mitte
Bauingenieure INGE Schanzenpost (Hartenbach + Wenger AG Bern; Henauer Gugler AG, Zürich)
TECTON-Team TECTON Spezialbau AG, Station-West 6, 6020 Emmenbrücke. Patrick Bürgisser (Bauführung), Manuel Hoffmann (Polier)
Für den Beitrag


Quelle: tectonews 2014/06
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