Vitra stapelt hoch

TECTON-Dach®

Vitra ist ein international tätiger Möbelhersteller mit Sitz in Birsfelden. Der Fimenpatron Rolf Fehlbaum entwickelte über bald 3 Jahrzehnte den Produktionsstandort Weil am Rhein (D) zu einem wahren Architektur-Campus. Auf dem Fimenareal befinden sich Gebäude von internationalen Architekturgrössen wie Grimshaw (GB), Oldenburg (NL), Gehry (USA), Ando (J) und Hadid (lrak). Herr Fehlbaum ist überzeugt, dass, wer gutes Design verkaufen will, seine ästhetischen Ansprüche nicht nur auf die Produkte beschränken darf. Der neuste Wurf ist das Vitra-Haus von Herzog & de Meuron.

12 Häuser werden auf 5 Ebenen übereinander gestapelt. Das Gesamte dient als Showroom für die Präsentation von Wohnmöbeln. Das äussere Erscheinungsbild wird durch einzelne, längsausgerichtete in ihrer Höhenentwicklung gestapelte Baukörper mit Satteldächern bestimmt, welche für den Betrachter gut sichtbar sind. Die Dächer haben eine Neigung von 6 und 42 Grad. Die gesamte baukonstruktive Ausbildung der einzelnen Baukörper erfolgte in Stahlbeton.

Auf das Massivdach von ca. 3’500 m2 aus Stahlbeton wurde eine Dampfsperre EVA 35 vollflächig aufgeschweisst. Darauf wurde durch den Zimmermann eine Sparrenlage 8 x 14 cm mit einer Zwischensparrendämmung 14 cm und einer Holzschalung mit Nut und Kamm Z4 mm aufgebracht. Die Dächer erhielten eine zweilagige bituminöse Abdichtung auf der Holzunterkonstruktion, die in zwei Arbeitsphasen aufgebracht wurden. Die Oberlage und Unterlage wurde in Trauf-Firstverlegung in Sonderfarbe und Sonderlängen ausgeführt. An die Oberlage wurden höchste Anforderungen an die optische Erscheinung gestellt. Die 1. Abdichtungslage wurde mit einer Vedatop-SU-Nagelrand ausgeführt. Dieser wurde mit 130’000 Stück Dachpappstiften in der Überlappung und in der Bahnenmitte aufgenagelt. Als Besonderheit verblieb die Unterseitige Schutzfolie als Trennschicht zur Holzschalung. Die Oberlagsbahn, eine Vedastar schiefergrau, wurde in die Bahnenmitte der Unterlagsbahn verlegt, im Raster von 92 cm-

Vitra stapelt noch
Showroom, Sicht in Innen
Vitra stapelt noch
Vitra-Haus bei Nacht

Da die 1. Abdichtungslage mit einer Flamfolie versehen ist, musste diese mit einer kleinen Flamme thermisch entfernt werden, die abgestrahlte Wärme reichte aus um die Oberlagsbahn zu aktivieren und einen homogenen Verbund herzustellen. Weitere Bestandteile der Dachoberfläche sind Fangstangen der Blitzschutzanlage, Sekuranten, integrierte RWA-Klappen sowie die Dachentwässerung mittels einem Rinnenwinkel.

Vitra stapelt noch
Aufnageln der ersten Abdichtungsbahn auf die Holzschalung

Die Arbeiten begannen im August 2008 mussten nach einem genauen Zeitplan mit dem Gerüst-Fassadenbauer und Fassadenisoleur eingetaktet und ausgeführt werden. Fertig gestellt wurde die letzte Dachfläche Anfang Dezember 2009. Das wichtigste Augenmerk galt der Optik. Die auf der jeweiligen Dachfläche festgelegte und in den Aufsichtsplänen eingezeichnete Bahneneinteilung mit einem Raster von 92 cm musste vor Ort genau eingemessen und dementsprechend verlegt werden. Durch die extremen Dachneigungen von bis zu 42 Grad waren unsere Monteure besonders gefordert.

Wir danken dem Bauherrn für diesen ausserordentlichen und anspruchsvollen Auftrag.

Für den Beitrag

Olivier Rinker
Olivier Rinker, TECTON Pratteln

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