Spengler-Baustelle Veyrier, GSV III (groupe scolaire veyrier)

TECTON-Dach®

Die Gemeinde Veyrier liegt südlich von Genf ca. 1 km entfernt von der französischen Grenze. Am Fusse des Bergs, und zugleich Aussichtspunkt, Saleve. Der Vorort scheint eher etwas verschlafen und konservativ, anstelle der erwarteten multikulturellen und pulsierenden Region von Genf. So jedenfalls mein erster Eindruck beim Besuch der ersten Bausitzung, die ich gemeinsam mit unserem französischen ‚Sprachrohr und Ami-Romand‘ André ‚Habi‘ Haberthür beging. Unter anderem ist es ihm und seiner nachhaltigen Bearbeitung des Welschlandes zu verdanken, dass wir diesen Auftrag von ca. Fr. 350’000.- akquirieren konnten. Ein Spenglerauftrag in dieser Grösse, in einer fremden Sprache, war für mich eine besondere Herausforderung.

Es stellte sich bald heraus, dass es nicht die letzte sein sollte an diesem Objekt. Den Werkvertrag über die drei Teilobjekte (Schulhaus, Turnhalle, Vordächer) in konventioneller Doppelstehfalztechnik (Blechdach) konnten wir im November 1999 gegenzeichnen. Geplant war die Ausführung innert drei Monaten im Frühling 2000. Leider verzögerte sich die Ausführung um ca. acht Monate. lch glaube, bei einem 28-Mio.-Projekt in der Deutschen Schweiz kaum vorstellbar.

Spengler-Baustelle

Der Einzugstermin für die Schüler wurde kurzerhand um ein Jahr verschoben. Dem einen oder anderen wird dieser Umstand ein Lächeln entreissen, und er wird vielleicht denken, wir sind doch besser, organisierter und schneller. Ich würde dieses „savoir vivre“, durchaus „als vom anderen Lernen“ bezeichnen. lch bringe nach den ca. 14’000 km Bauführung etwas mehr Verständnis auf, für die andere Seite des ‚Roschtigrabens‘, der eigentlich gar keiner ist.

Unser Spenglerteam, mit Vorarbeiter D. Platz, konnte etwa 11 Tonnen Cu-Ti-Zink vorbewittert, und ca. 3,5 Tonnen CN5 zu einem wunderschönen Dach verarbeiten. Die Konstruktion wurde als belüftetes Warmdach konzipiert. Die Details waren nicht allzu kompliziert und aufwändig. Trotzdem musste die beste Ästhetik gesucht werden, weil das untere Dach der Turnhalle direkt sichtbar bleibt und einen Teil der Architektur mitbestimmt. Deshalb wurde auch ein spezielles Achsmass von 534 mm gewählt, um mit der Glasfassade zu kommunizieren. Die Glasfassade ist einmalig in der Schweiz. Sie besteht aus einer Abbildung des Waldes gegenüber, die auf die Glasplatten mittels einer speziellen Technik in Frankreich aufgebracht wurde.

Spengler-Baustelle

Die Etappierungen wurden stets auf den gleichen Arbeitsablauf beschränkt, der uns schliesslich grosse Anerkennung in Sachen Geschwindigkeit der Ausführung einbrachte. Das Dach wurde durch unser Spenglerteam in kurzen Etappen sehr schnell montiert. Vermutlich zurückzuführen auf die Kochkünste unseres ‚Obelix‘ (A. Tondolo), der mit seinen Kochkünsten in der Mietwohnung unser Team Romand bei Laune hielt. An dieser Stelle ein Dank an unsere ‚Niederbipper-Spengler‘, auf deren Teamgeist und Einsatzwille ich stolz bin.

Am Abschluss der Arbeiten, mit denen wir uns gerade beschäftigen, stellt sich heraus, dass die lockere Planungsphase der Architekten doch noch zum Tragen kommt. Viele Lüftungsaustritte müssen abgeändert werden zusätzliche Arbeiten wie Dachausstiege und Liftlüftungen werden noch eingebaut. Diese Arbeiten erfordern doch noch die Detailkunst des Spenglers. Doch mit dem gelassenen Monsieur F. Sunier (Bauleiter) werden wir auch diese Schwierigkeiten noch umschifien. Das Objekt war für unsere Abteilung ca. 10% des Jahresumsatzes und darf als ästhetisch schön, gelungen und erst noch rentabel bezeichnet werden.

Für den Beitrag

Remo Morand
Remo Morand, TECTON Niederbipp

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