Der Birchitunnel – ein Teilstück der Nationalstrasse A5

TECTON-Spezialbau

Der Birchitunnel, Yverdon-Verzweigung Luterbach, unterfährt den südlichen Hügelzug auf einer Länge von ca. 1’450 Meter zwischen Zuchwil und Solothurn. Rund 630 Meter wurden als Tagbaustrecke erstellt, der Rest wurde bergmässich aufgefahren. Diese 820 Meter fordern die TECTON AG Pfäffikon. lm Unterakkord der Weibel AG sind wir damit beauftragt worden, die Flüssigkunststoffabdichtung in den beiden Banketten links und rechts der Fahrbahnplatte im Hochreaktiv-Verfahren aufzubringen.

Vorbereitungen
Als erster Arbeitsgang wird der Ortsbeton im zu beschichtenden Bereich sandgestrahlt. Nach gründlicher Staub­reinigung erstellt unser Auftraggeber den sogenannten Hessensiegel, aufgebaut aus einer Kratzspachtelung, einer Grundierung und einer Versiegelung mit Quarzsand abgestreut. Diese drei Schichten sind alle auf 2-K—Epoxidharz Basis. Die eingefleischten Schwarz­abdichter sind wohl bei der zweiten Quarz­sandabstreuung hellhörig gewor­den, ist doch in der Brückenabdichtung mit PBD-Bahnen der Hessensiegel ohne zweite Abstreuung vorgeschrieben. Für den Flüssigkunststoff ist dies zwingend erforderlich, da sonst die Haftung zwischen Epoxidharz und PUR-Flüssigkunststoff nicht gegeben ist und die geforderten Haftungswerte (1.5 N/mm2) nicht erreicht werden.

FLK-Hochreaktiv
Ab hier beginnt die Spezialität der TECTON AG Pfaffikon: die Polyurethan-Hochreaktiv-Abdichtung. Die Oberfläche wird mit einem Haftprimer besprüht, um die Haftung zwischen Epoxi und PUR zu erhöhen. Nun kann die Flüssigkunst­stoffabdichtung appliziert werden. Mit unserern vollautomatischen, computer­gesteuerten PUR-Mobil sind genau zwei Mann nötig, um rund 150 Meter eines Bankettes zu beschichten. Bei einer Abwicklung von 3,30 Meter ergibt dies eine Tagesleistung von 500 m2. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass alie Detailvorbereitungen, wie Dila- und Arbeitsfugenausbildung, Aufbringen des Haftprimers, Abwarten der notwendigen Ablüftungszeit, einge­schlossen sind.

Der Birchitunnel
Birchitunnel
Der Birchitunnel

Klimatische Verhältnisse im Tunnel
Ein sehr heikler Punkt. Die warme, wasserreiche Luft strömt von aussen in den Tunnel, kondensiert an den kühlen Tunnelwänden und macht das Arbeiten mit Flüssigkunststoff unmöglich. Die Luftfeuchtigkeit steigt auf über 90%, der Taupunktabstand sinkt unter die geforderten 3°, der Untergrund ist nass. Um diesen Bedingungen ein Schnippchen zu schlagen, wurden fahrbare, beheizte Zelte aufgestellt, unter denen die geforderten Rahmenbedingungen ge­schaf­fen wurden. Ein Nachteil war, dass der durch das Spritzen entstehende Sprühnebel sich nicht verflüchtigen konnte und dadurch die Sicht stark beeinträchtigt wurde.

Qualitätsanforderungen im Birchi­tunnel
lm Bezug auf die verlangten Qualitäts­anforderungen zählt der Kanton Solothurn sicherlich zu den Bauherrn mit den höchsten Ansprüchen. Dies zeigt sich nur schon darin, dass eine einfache Grundierung der Bankette nicht ausreicht, sondern der Hessensiegel vorgeschrieben wird. Schichtstärke und Haftzugfestigkeit der Hochreaktiv­beschichtung sind nach unten bzw.  nach oben genau festgelegt.

Die gestellten Anforderungen sind für uns eine Herausforderung, die wir gerne wahrnehmen.

Für den Beitrag

Ralph Habig

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