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Bei der Evaluation von Dachaufbauten müssen im heutigen Umfeld ökologische Gesichtspunkte einbezogen werden. Neben den direkt ersichtlichen Werten wie thermische lsolation (z.B. Minergie) und Lösemittelemissionen sind vermehrt Kriterien wie graue Energie, Rezyklierbarkeit, toxikologische Bestandteile usw. relevant.
Verschiedene auf dem Markt vorhandene Instrumente beurteilen Leistungen und Baustoffe der Normpositionenkataloge nach ökologischen Kriterien, auf der Basis der SIA-Empfehlung 493 „Deklaration ökologischer Merkmale von Bauprodukten” und von Herstellerangaben. Die Kriterien umfassen alle wesentlichen Umweltauswirkungen während der Herstellung, der Verarbeitung, der Nutzung und der Entsorgung von Baustoffen.
lm Instrument Eco-Devis werden die ökologischen Daten verschiedener Produkte innerhalb einer funktionellen Einheit (z.B. Dichtungsbahn oder Wärmedämmung) miteinander verglichen. Sind die Unterschiede relevant, erfolgt eine Bewertung und Gewichtung für eine Kennzeichnung. lnsbesondere werden folgende Faktoren bewertet:
- Herstellung (Lösemittelemlssionen, graue Energie, Toxikologie)
- Verarbeitung (Arbeitshygienische Risiken, Lösemittelemissionen)
- Nutzung (ökologisch und toxikologisch relevante Bestandteile, emittierbare
Schadstoffe wie Herbizide) - Entsorgung (Verwertung, Verbrennung, Ablagerung auf Deponien).
Die Frage der Bewertung und Gewichtung von einer Reihe quantitativer (2.8. graue Energie, Lösemittelemıssionen) und qualitativer Merkmale (z.B. LRV-Klasse, Ökotoxikologie von Bestandteilen, Entsorgungsmerkmale) erfordert eine anspruchsvolle Risikoabwägung und Kenntnis der spezifischen Umweltauswirkungen. Bei vielen Baustoffen hat die graue Energie eine vorrangige Stellung, da die Herstellung mit Abstand der umweltrelevanteste Teil ist.
Für das Flachdach sind folgende Produkte als ökologisch interessant bzw. ökologisch bedingt interessant gekennzeichnet:
Ökologischer Dachaufbau
1 Begrünung Floratec®, Substratstärke mind. 8 cm verdichtet
2 Schutzlage / Drainagevlies
3 Abdichtung TPO 1.8 mm lose verlegt
4 Wärmedämmung EPS oder Steinwolle lose verlegt
5 Dampfbremse lose verlegt
6 Unterkonstruktion Beton
ln die gleiche Richtung geht die Empfehlung „Ökobilanzdaten im Baubereich 2007/1“ der Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes (KBOB). Dort werden Stoff- und Energieflüsse pro Bauprodukt bezüglich ihrer Umweltrelevanz bewertet. Die Gesamtbewertung resultiert in sogenannten Umweltbelastungspunkten UBP.
Auch aus dieser Empfehlung resultiert ein Flachdachaufbau mit einer losen Dampfsperre, Isolation aus Steinwolle oder EPS (gute Rezyklierbarkeit), Abdichtung aus TPO lose. Interessant ist auch eine Studie des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich, in welcher die Lebensdauer und Ökologie von Flachdächern anhand von 371 Flachdächern der Baujahre 1931 bis 1993 untersucht wurde. Dabei werden folgende Materialien empfohlen:
Dämmung
- EPS grau, EPS normal, Steinwolle, Kork (für begehbares Dach)
- Steinwolle (1. Priorität für nicht begehbares Dach)
- EPS, Glaswolle (Z. Priorität für nicht begehbares Dach)
Abdichtung
- TPO lose
Fazit
Aufgrund der vorliegenden Ökologischen Beurteilung empfiehlt sich eine Flachdachkonstruktion als Warmdach mit lose verlegten Schichten, Wärmedämmung aus EPS oder Steinwolle und Abdichtung aus TPO. Zudem empfehlen wir als Nutzschicht eine extensive Begrünung, welche die Abdichtung schützt, das Raumklima verbessert und als Bestandteil der grünen Lunge für die Umwelt Gutes tut.
Weiterführende Informationen:
www.ecobau.ch
www.eco-devis.ch
www.stadt-zuerich.ch/nachaltiges-bauen
www.energieschweiz.ch
Für den Beitrag

Quelle: tectonews 2008/05
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