TECTON-Spezialbau |
Bereits zur Römerzeit kannte man einen Alpenübergang im Gotthardgebiet. Um etwa 1’200 n.Chr. herum wurde mit der Uberwindung der Schöllenen die Voraussetzung für einen akzeptablen Zugang vom Norden zum Gotthard geschaffen.

Mit der unruhigen Zeit im 13 Jh., der zunehmenden Besiediung und dem alpenquerenden Handel- und Pilgerverkehr kam die Zeit der weitsichtigen Urner.

Auf geschickte Art und Weise verstanden sie es, von den Herrschaftshäusern weitreichende Freiheit zu erlangen. Durch vorausschauende Investitionen machten sie die Nord-Süd-Route über den Gotthard sowohl für die Benutzer als auch, dank den Zoll-Einnahmen und vielfältigen Verdienstmöglichkeiten, für die Einheimischen attraktiv.

Der rege internationale Verkehr muss auch die Bevölkerung weltoffen gemacht haben. Es ist wohl kein Zufail, dass die Gründung der Eidgenossenschaft hier ihren Anfang nahm. In den 1970er-Jahren erfolgte mit dem Bau der Nationalstrasse N2 (heute A2/E35) ein wesentlicher Ausbauschritt.

Nebst dem neuen Strassentunnel durch den Gotthard sowie den eindrücklichen Viadukten und Galerien waren die Brücken wichtige Elemente an diesem Bauwerk. Die A2 wird täglich von rund 20’000 Fahrzeugen, – an Spitzentagen sind es über 40’000 Fahrzeuge, benutzt.

Um dieses Bauwerk zu unterhalten, laufen seit den 1990er-Jahren die Sanierungsarbeiten. Jetzt fahren die Baumaschinen auch zwischen Erstfeld und Amsteg auf: Vom Oktober 2005 bis Juni 2007 wird dieser Abschnitt komplett erneuert.

Die Gesamtkosten betragen ca. 180 Mio. CHF. Im Zusammenhang mit dieser Gesamtsanierung wurde die Arbeitsgemeinschaft ARGE TF1 Brücken mit der Ausführung der Arbeiten für das Paket 1 beauftragt. Unser Auftrag beinhaltet die lnstandsetzung der beiden Reussbrücken Niederhoferi und Silenen. Die Auftragssumme beträgt ca. 14 Mio. CHF.

Instandsetzungsmassnahmen Bei beiden Brücken werden praktisch identische Sanierungsarbeiten durchgeführt. Kleinere objektbedingte Anpassungen ausgenommen. Stahlkonstruktion (Parallelsubmission)
- Verstärkung der Stahlträger an den Unterflanschen, lokale Verstärkung des Steges am Längsträger Nr, 4, vollflächige Erneuerung des Korrosionsschutzes
- Partielle Verstärkung der Fahrbahnplanenunterseite durch Stahllamellen
- Injektionen von Rissen
- Lokale Betoninstandsetzung
- Ersatz der Randborde inkl. Verbreiterung der Fahrbahnplatte, Umbau und Ersatz der Mittelborde, Oberflächenschutz, Abdichtung und Belag
- Vollständiger Ersatz
- Ersatz der bestehenden Einlaufschächte, Erstellen von 3 neuen Sammelleitungen
- Ersatz der bestehenden Fahrbahnübergänge
- Einbau von Erdbebenpuffern
- Demontage und Montage mit teiíweisern Ersatz
- Lokale Betoninstandsetzung
- Ergänzung der Schlepp-Platten bei Widerlagern
- Einbau von neuen Leitungstrassen unter den Fahrbahn-Kragplatten

Bauprogramm/Verkehrsführung Das sehr knappe Bauprogramm erfordert eine umfassende Vorbereitung durch die Unternehmungen, und zwar in der Planung und iner Ausführung (vorgezogene Bauarbeiten, Vorbereiten von Schalungen, Armierungen usw.). Eine gute Koordinaîion zwischen den ausführenden Unternehmungen aller Teilprojekte ist unabdingbar. Die Bauprogramme wurden im Rahmen der Arbeitsvorbereitung durch drei verschiedenen Bauleitungen überwacht und koordiniert. Das Verkehrskonzept mit seinen drei Hauptphasen begleitet alle am Bau Beteilagten und stellt gleichzeitig für alle eine grosse Herausforderung dar. Nach termingerechtem Abschluss der Bauphase 1 arbeiten wir nun an der Bauphase 2.

Organisation TF1 Brücken Paket 1 Bauherr/Projektleitung: Baudirektion Kt. Uri, Abt. Kunstbauten Projektverfasser/Bauleitung lngenieurgemeinschaft Wolf, Kropf & Bachmann AG / PlüssMeyerPartner AG Unternehmer: ARGE TP1 Brücken TECTON Spezialbau AG, Altdorf (Federführung, techn. Leitung, kaufm. Leltung) / Aufdermaur Söhne AG, lbach/Schwyz / Bürgi Tiefbau AG, Flüelen / Schelbert AG, Amsteg
TECTON Verantwortliche Daniel Delacroix, Gesamtleitung Heinrich Bächtold, technischer Leiter Urs Gander, Bauführer Beat lsler, kaufmännischer Leiter Ferdinand Hurschler, Polier Niederhofen Hamed Jakupovic, Poller Silenen Daniel Preusch, stv. Polier
Hauptmassen Abbruch Konsolköpfe 770 m1 Betonabtrag 70 m3 Stahlbeton 620 m3 Schalung 2’100 m2 Abdichtung . 6’300 m2 Belag 1’600t Oberflächenschutz Beton 2’100m2
Für den Beitrag

Quelle: tectonews 2006/06
Die neusten Beiträge