TECTON-Spezialbau |
Dehnfugen sind kritische Zonen
Dilatationsfugen gehören zu den am stärksten beanspruchten Bauteilen, vor allem dann, wenn Sie befahren werden. Sie müssen Längenänderungen von angrenzenden Bauteilen zwängungsfrei überbrücken und wasserdicht sein, damit das Bauwerk keinen Schaden leidet. Dilatationsfugen aus Stahl mit dehnbaren Dichtungsbändern können grosse Dehnwege überbrücken, sie haben aber den Nachteil, dass sie aufwändig mit dem Tragwerksbeton verschraubt oder verdübelt werden müssen. Einfacher sind Fahrbahnübergänge aus Polymerbitumen, welche sich, richtig projektiert und ausgeführt, gut bewähren.
Funktionsweise
der Fugenkörper besteht aus einem mineralischen Splittgerüst, das in eine polymermodifizierte Bitumenmasse eingebettet ist. Der Fugenkörper wird mit dem Belag verklebt. Der Dehnweg wird völlig fugenlos überbrückt. Dank eines speziellen, mit hochwertigen Kunststoffen modifizierten Bindemittels auf Bitumenbasis sind Dehnwege bis 25 mm überbrückbar. Die fachgerechte Projektierung von Fahrbahnübergängen aus Polymerbitumen erfordert eine genaue Kenntnis der Verkehrsbelastung, der Dehnwege und der klimatischen Verhältnisse. Sie ist zudem abhängig vom Aufbau der Abdichtungs- und Belagskonstruktion und von den Ausmassen der Fugenkonstruktion.
Vorteile
Fahrbahnübergänge aus Polymerbitumen werden „nach Mass“ auf der Baustelle gefertigt und sind deshalb an die örtlichen Gegebenheiten optimal anpassbar. Dies gilt für Fahrbahnübergänge auf Brücken, aber auch für Anwendungen im Hoch- und Tiefbau. Der Fahrbahnübergang schliesst sich ohne merkliche Arbeitsfugen an die Beläge beidseits der Bewegungsfuge an und die Oberfläche zeigt keinerlei Fugenspalt. Die vollständige Integration der Dehnfuge im Belagsaufbau und die Vermeidung jeglicher Fugen an der Belagsoberfläche verhindern störende Schlaggeräusche, wie sie vom Verkehr beim Überrollen von andern Konstruktionen erzeugt werden. Durch die Vermeidung von Verankerungen im Beton wird die Statik des TragWerks nicht beeinflusst, es entfällt das zeitaufwendige Montieren und Justieren von Ankern. Bei der Ausführung sind Etappierungen ohne qualitative Einschränkungen moglich, was bei fahrspurweisem Einbau vorteilhaft ist.
Einbau
Der Einbau eines Fahrbahnübergangs aus Polymerbitumen erfordert grosse Erfahrung. Es sind Zahlreiche Randbedingungen einzuhalten, damit Misserfolge vermieden werden. Im Fall einer Erneuerung werden Belag und Abdichtung bis auf den Tragwerksbeton entfernt. Die Unterlage wird sorgfältig sandgestrahlt und gereinigt. Die Fugenflanken werden mit heisser Druckluft für einen optimalen Verbund vorbehandelt. Der senkrechte Fugenspalt im Beton wird mit einem korrosionsbeständigen Abdeckblech überbrückt. Als Verbindung zur bestehenden Abdichtung und zur Gewährleistung einer vollflächigen Haftung des Fugenmaterials wird eine Elastomer-Haftschicht aufgebracht. Anschliessend wird der erhitzte Spezialsplitt in Lagen eingebracht. Die Hohlräume im Splittgerüst werden schichtweise mit Bitumen-Elastomer-Bindemittel satt ausgefüllt. Dazu muss der Splitt vorgängig in einem Mischer auf ca. 180° C erhitzt werden. Das Bindemittel wird ebenfalls in heissem Zustand eingegossen. Für ein einwandfreies Funktionieren des Fahrbahnübergangs ist es wichtig, dass ein inniges Gemisch zwischen Bindemittel und Splittgerüst entsteht, damit alle Minneralkörner mit der elastischen Masse satt umhüllt und die Hohlräume vollständig ausgefüllt sind.
Zugelassene Systeme
In der Schweiz werden seit über 10 Jahren Fahrbahnübergänge aus Polymerbitumen eingebaut, jedoch je nach System mit unterschiedlichem Erfolg. Dies bewog das Bundesamt für Strassen (ASTRA), die Erfahrungen auszuwerten und Richtlinien zu schaffen, welche Projekt und Ausführung von Fahrbahnübergängen aus Polymerbitumen für die Ausführungen im National- und Kantonsstrassenbau strikte regeln. Die neuen Richtlinien sind seit 1. November 1998 in Kraft. Nach einer Übergangsfrist sind nur noch Systeme zugelassen, die geprüft sind und über die Konformitätsbescheinigung verfügen. Die Konformität muss aufgrund eines langwierigen Prüfprogramms der EMPA, das äusserst kostspielig ist und über ein halbes Jahr dauert, nachgewiesen werden.
System Villajoint der TECTON
Nach früheren Erfahrungen mit anderen Systemen haben wir uns im letzten Jahr entschlossen, das Polymerfugen-System „Villa-joint“ auf einer exklusiven Basis auszuführen und damit die ASTRA-Zulassung in der Schweiz anzustreben. Das System Villa-joint des Konzerns VEDAG/VILLAS stellt eine Weiterentwicklung bisheriger Systeme dar, und es konnte erwartet werden, dass es die gestellten Anforderungen am besten erfüllt. lm Rahmen dieser Zusammenarbeit sind inzwischen die meisten EMPA-Prüfungen erfolgreich abgeschlossen worden, und wir können mit Freude und Befriedigung feststellen, dass dem System VILLA-JOINT/TECTON aufgrund der bisherigen Prüfresultate die Zulassung des ASTRA erteilt worden ist.
Qualitätssicherung
Die Planung und rigorose Überwachung der Ausführung von Polymerbitumen-Fahrbahnüber-gängen nach den neuen Richtlinien des ASTRA ist selbstverständlich in unserem zertifizierten Qualitätssicherungssystem nach ISO 9001 integriert.
Wir freuen uns, wenn Sie auf unsere Erfahrung bauen und unseren Spezialisten in der TECTON-ATISOL AG Ihr Vertrauen schenken.
Für den Beitrag

Quelle: tectonews 2000/06
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