100 Jahre Bizzozero + TECTON AG

Unternehmensentwicklung

Anfang des vergangenen Jahrhunderts ist der aus Vezia bei Lugano stammende Battista Bizzozero (†1957) nach Bern gekommen und hat dort zusammen mit Ernst Bischhausen am 26. April 1905 eine Firma für Gussasphalt gegründet. Battista verfügte nur über 6 Jahre Schulbildung, war jedoch offenbar ein begabter Handwerker und auch Künstler, Jäger und Fischer. 1917 trennte er sich von seinem Partner Bischhausen und führte fortan die Firma auf alleinigen Namen weiter.
100 Jahre Bizzozero + TECTON AG
Grosseinbau Murtenstrasse Bern

Sein Sohn Guido Bizzozero (*1914; †1980), dipl. lng. HTL, Burgdorf, übernahm die Firma von seinem Vater. Guido war offenbar ein stadtbekannter „gemögiger Cheib“, der über ein enormes Beziehungsnetz verfügte. Er führte die Firma bis Anfang der 60er-Jahre. Kinderlos geblieben, übergab Guido die Firmenleitung dem mit der Familie Bizzozero verschwägerten Heribert Mollet. Während dessen Wirkenszeit hiess die Firma Bizzozero+Mollet AG. Er führte den Betrieb bis zur Übernahme durch die Familie Tschümperlin im Jahre 1992.

100 Jahre Bizzozero + TECTON AG
Grosseinbau Murtenstrasse Bern

Seit diesem Zeitpunkt liegt die Geschäftsführung in den bewährten Händen unseres Herrn Daniel Freiburghaus. Der Werkhof war von 1905 bis 1931 an der Berner Länggasse. 1932 zog man an die Stöckackerstrasse in Bern und blieb dort bis 2002. Seither befindet sich der Betrieb in Frauenkappelen.

Seit der Gründung bis in die 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts war die Firma praktisch nur im Gussasphaltbau tätig. In mit Tannenholz beheizten Standkesseln wurden die sechseckigen Gussasphaltblöcke aus der Asphaltmine Travers (JU) aufgekocht und mittels hölzernerAsphaltbrassen umgerührt und anschliessend verarbeitet. Eine Tagesleistung betrug ca. 100 m2 à 25 mm Asphaltstärke. Schon damals gab es 3 Belagsqualitäten: weich, mittel und hart. Zugegeben wurde zusätzlich je nach Bedarf: Bitumen, Trinidad und Sand oder Splitt. Offenbar war die Konstanz der Mischungen und des Gussasphaltes schon früher ein grosses Thema. Damals war das Texaco-Bitumen besonders geeignet. Dabei wurden Lauben, Trottoirs und Strassen belegt. Ebenfalls wurden lnnenböden, Treppen, Kasernen- und Schulhausböden mit Gussasphalt-Belägen versehen.

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Gussasphaltaufbereitung in Standkesseln
Die höchste Kunst eines Gussasphaltstreichers bestand in der Anfertigung von Auf- und Abbordungen. Das Material wurde separat in Kesseln aufbereitet (viel Sand, wenig Bitumen) und in mehreren Schichten aufgetragen. Ebenfalls höchste Ansprüche an den Streicher stellte die Fertigung von Kegelbahn-Böden.
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Bern, Stöckackerstrasse
In den 60er Jahren entwickelte sich der Flachdachbau neue Produkte wie Bitumenbahnen, PVC-Bahnen und effizientere Wärmedämmungen verdrängten den Gussasphalt sukzessive vom Flachdach. Die Firma Bizzozero öffnete sich diesen neuen Verfahren und konnte so den Schritt in die Neuzeit erfolgreich mitvollziehen. Das Zeitalter der Gussasphaltbarone begann sich jedoch dem Ende zu nähern. Die in den 70er-Jahren stark aufkommende industrielle Produktion von Gussasphalt führte zu einer völligen Veränderung der Marktverhältnisse.
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Frauenkappelen
Mit der Integration von Bizzozero in die TECTON-Gruppe eröffneten sich 1992 neue Möglichkeiten. Die bisherige gute regionale Eingebundenheit im Raum Bern sowie das „Abdichtungs-Vollsortiment“ und die schweizweit präsente Marken- und Produktionsstruktur von TECTON sind für unseren Berner Betrieb auch in Zukunft solide Pfeiler, auf denen die weitere Betriebsentwicklung abgestützt werden kann.

Für den Beitrag

Gabriel Tschümperlin
Gabriel Tschümperlin, geschäftsführender Inhaber

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